Kleine Kinder sind extrem kreativ, aber je älter sie werden, desto mehr nimmt die Kreativität bei einer klassischen Schullaufbahn ab. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Studie „Beyond Academic Learning“ der OECD. Sprachen, Naturwissenschaften und Mathematik seien zwar wichtig, aber für die Entwicklung der Schüler käme es im Übergang zum Erwachsenenleben auch auf andere Fähigkeiten an. Schleicher, Bildungsdirektor der OECD, warb dafür, dass Schule mehr Kreativität und Selbstverantwortung fördern müsse.
Auch Toleranz und Einfühlungsvermögen seien ausschlaggebend dafür, dass junge Menschen sich in unserer herausfordernden Welt emotional gesund einsetzen können. „Wir freuen uns, dass der Bildungsdirektor der OECD hier indirekt für unsere Pädagogik wirbt“, sagt Nele Auschra, Vorstand im Bund der Freien Waldorfschulen. „Waldorfpädagogik betont von jeher die Gleichrangigkeit aller Unterrichtsinhalte – die der kognitiven genauso wie der musisch-künstlerischen und Bewegungsfächer. An über 250 Waldorfschulen in Deutschland werden durch die Waldorfpädagogik soziale Fähigkeiten erübt. Zudem wird die kreative Entwicklung gefördert und die Ziele staatlicher Abschlüsse wie beispielsweise Abitur und Mittlerer Reife erreicht“, so Auschra.
Arbeitgeber schätzen die Waldorfpädagogik
Wenn Arbeitgeber Waldorfschulabsolventen beurteilen, dann werden einige Eigenschaften stets besonders hervorgehoben. Sie seien kreativ, hätten eine hohe soziale Kompetenz und arbeiteten konzentriert und hielten durch, auch wenn es mal schwierig wird. „Sie entwickeln eigenständig Ideen, wie man Aufgaben lösen kann“, sagt zum Beispiel Michaela Kfir, Projektleiterin im Augsburger Grandhotel. Kfir betreut seit einigen Jahren Praktikanten, unter denen immer wieder auch Waldorfschüler sind.